Poesie und Geselligkeit in unseren Wirtschafts-Gärten:

    1   Birne „Gräfin von Paris“

 

    3   „Wilde Rote vom Weinberg“

 

6

„Der Feldweg“ Martin Heidegger Seite 24
... Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt. Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen...
Das Buch ist im Parkhof käuflich zu
erwerben
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    8   „Bürgstädter Roter“


9 „Zum Subsidiaritätsprinzip“
Monatsschrift für das Geistesleben, Oktober 1955, Autor: Prof. Dr. Dr. Oswald von Nell-Breuning SJ



10 Informationstafel „Altstadt-Kastell“ Weltkulturerbe


13 Jakob Franz Steingaesser
Gründer der Firma G.J. Steingaesser & Comp., Waldsamendarren und Forstbaumschulen

 

15 Unter´m Apfelbaum "Kaiser Wilhelm" mit dem Herzen erlauscht

Die alte, vom Bulldozer verschonte Streuobstwiese auf historischem Weltkulturerbe-Gelände und

d
ie neu angelegte Streuobstwiese in Miltenberg-Nord, vormals Kirschbaum-Garten der ersten rechtsmainischen Siedlung genannt Einödhof Maria Hilf.

Wer steht da nicht alles jahrein jahraus friedlich und treu beeinander?! Welch´ illustre Blüh- und Fruchtbarkeits-Gemeinschaft, gestreichelt und durchlüftet von Sonne und Wind.

Hübsch und veredlungsgerecht im Birnbaum-Habitus „Gräfin von Paris“ (1). Daneben das edle Fräulein „Gute Louise“ aus art-verwandtem Hause. Galant in immerwährender Nähe empfehlen sich die Herren Apfelbaum-Kavaliere „Goldrenette von Blenheim“ (2) und „Freiherr von Berlepsch“.

Weiter dazwischen leicht errötend ob ihrer eigenen Blüh-Schönheit das capricciöse Pfirsich-Bäumchen. Klein aber fein stammt es aus der Familie „Wilde Rote vom Weinberg“ (3).

Man mag es glauben oder nicht: Eine Majestät ist auch dabei. Apfel-Baum „Kaiser Wilhelm“ (4) wurzelt in respektvoller Distanz noch gut im Saft und voll im Ertrag als einer der letzten auf dem ehemals Orth´schen Bauerngarten. Etwas verlegen macht es ihn schon, dass er Gastrecht genießt bei einfachen Bauern und Wirtsleuten. Doch wenn am Morgen die Sonne über den Horizont steigt (5), genießt er täglich neu sein einfaches Dasein, fern aller höfischen Pflichten und Einsamkeit. Und er sinniert den Gedanken Heideggers nach, über sein einfaches Dasein am „Feldweg“. Er genießt „die unerschöpfliche Kraft des Einfachen“ (6) inmitten seiner Hof- und Wiesengarde, wie sie sich jedem Feldzug verweigert, aber gehorsam bis in den Tod ihren Platz einnimmt und den Sinn erfüllt, für den sie gemacht: Blühen, Reifen, Frucht bringen, unermüdlich im gleichen Jahresrhythmus; mal mehr, mal weniger ergiebig, je nach Schönwetter und Bienenflug. Stets treu dem angeborenen Form-, Duft- und Geschmacks-Bild. Der gute alte „Kaiser Wilhelm“; er mag sie alle in seiner Gesellschaft, die Quitte, Mirabelle, Kirschen, Pflaumen, Zwetschgen und Wildrosen, die Apfelhochstämme „Kornapfel“   „Rheinischer Bohnapfel“   „Lohrer Rambour“   „Brettacher“   „Roter und Gelber Boskoop“    „Goldparmäne“ in ihrer individuellen Besonderheit. Manch einem Bienchen flüstert er zu: „Grüß` mir die blühenden Damen vom „Roten Stettiner“ (7), einem Hochstamm aus seiner einstigen Herkunft. Wohl wissend, dass er seine Grüße denkt und Gott die Bienchen lenkt – aber schließlich ist auch die Nachkommenschaft vom „Bürgstädter Roten“ (8) beim Volk beliebt.

Doch zurück zum einfachen Dasein seiner kaiserlichen Hoheit und Autobiographie:

„Ich lebe in Symbiose mit Gott und der Welt. Ich wurz`le in gesunder Erde und genieße jeden Sonnenstrahl und verschenke dafür meine Früchte. Ich erlaube den Menschen die Pflege meiner Gestalt und der Erde, in der ich wurz`le, und schenke ihnen dafür reiche Frucht. In Demut akzeptiere ich, was sie aus meiner Nachkommenschaft machen: Saft (siehe Galeriefoto Flaschenparade), Wein, Strudel, Großmutters versunkenen Apfelkuchen, Kompott, Eis, Schnaps und Konfitüre. Schließlich leben wir ja in einer Demokratie. Die Mehrheit entscheidet. "Aber einer intelligenten Minderheit subsidiär (9) zu sein, die biologisch wirtschaftet und ihre Arbeit vor Gott verantwortet, das ehrt einen Souverän gleich welcher Couleur."

Ein wenig schwindelig auf seinem Hochsitz wird es dem guten Alten aber doch am Ende, als er sich seiner Unreife bewusst wird. Auf einem Plakat am Anfang seines Feldweges steht geschrieben: Unesco-Weltkulturerbe-Gelände Altstadtkastell. (10). Aus seinem Holz hatte man also schon vor mehr als 1820 Jahren Palisaden gebaut, in die Erde gerammt und römische Feldherren-Ansprüche sichtbar gemacht und die Germanen in ihren Stammlanden eingepfercht und zu Feinden erklärt. Und er philosophiert in Rückbesinnung auf Peter Hebel: „Wir sind Pflanzen, die - wir mögen´s uns gerne gestehen oder nicht - mit den Wurzeln aus der Erde steigen müssen, um im Äther blühen und Früchte tragen zu können.“ (11) Aber es mahnen ihn seine einfachen Kartoffel-Bauern und Mitgeschöpfe: „Laß´ Deine Wurzeln in der Erde. Mögen Deine Früchte am Hochstamm den Äther berühren und in ihn hineinreifen. Bleib´ Du uns treu, lebe mit uns, blühe und bringe Deine Früchte unter das Volk. Du bist so schön, wenn Du einfach Geschöpf bleibst und Deinem Schöpfer dienst. So kannst Du Dich Deines Großonkels würdig erweisen: Die alte Mühle in Potsdam stehen lassen, über Voltaire und die Ranküne bei Hofe reflektieren, ohne in sein Nichts hinab zu steigen.“ (12)

So bleiben seine kaiserliche Hoheit und die Damen und Herren seiner Blüh-Gemeinschaft weiterhin verwurzelt in einer traditionsreichen Erde, die den einfachen Nachfahren eines napoleonischen Soldaten anvertraut ist, eines ehedem links-rheinisch ansässigen deutsch-stämmigen Rekruten, den Napoleon für seinen Russland-Feldzug anno 1812 ausgehoben hat. Der junge Jakob Franz Steingaesser (13) zog am 24.06.1812 mit Napoleon in Moskau ein und hatte das große Glück, als einer der wenigen ca. 15.000 Soldaten von ursprünglich ca. 614.000 Mann in die Heimat zurückzukehren. Auf dem Heimweg vom Russland-Feldzug begegnete ihm in Miltenberg, der Kleinstadt, die Elly Heuss-Knapp einst Perle des Mains genannt hatte, erneut das Glück, das ihn lebenslang festhielt. Er heiratete seine Anna Maria Ludowika, ein Töchterchen des damaligen Bürgermeisters der Kleinstadt, Johann Philipp Maas. Er schickte die Früchte dieser ehelichen Verbindung und die Früchte seiner Arbeit als Spediteur und Waldsamenerzeuger noch weit in die Zukunft. Sein am 23.02.1815 als Spedition und Waldsamendarre (lt. Auszug aus den Fürstl. Leinigen´schen Herrschaftsgerichts (14)) gegründetes Unternehmen feiert im Jahre 2015 seinen 200sten Geburtstag. Diesmal sogar einen Doppelgeburtstag. Denn unser Ort, der NATURLAND-Betrieb Parkhof, ist ebenso wie unser Altstadtmarkt in der Hauptstrasse Miltenberg vergesellschaftet mit dem Zwillingsunternehmen Steingaesser Stammhaus:

Die G.J. Steingaesser &  Comp.
Waldsamendarren und Forstbaumschulen
Bindereibedarf Import-Export GmbH
Fabrikstrasse 15, 63897 Miltenberg
geführt in der siebten Generation nach Jakob Franz Steingaesser

Unser Haus Steingaesser Stammhaus gegr.
1815 Verwaltungs GmbH
Hauptstrasse 129-133, 63897 Miltenberg
geführt in der sechsten Generation
nach Jakob Franz Steingaesser
Mutterunternehmen von Altstadtmarkt und Parkof

Eine solche Welt der ewigen Kreisläufe von Blühen und Welken, eine solch` einfache SINN-erfüllte Welt gefällt; auch einem Kaiser Wilhelm. Und er sinniert und beschließt: „Hier ist mein Ort; hier will ich weiter blühen und Frucht bringen und täglich mit Sonnenaufgang unser aller Erwachen, unser tägliches BURN ON erleben.“ (15)

    2   „Goldrenette von Blenheim“

 

    4   Apfelbaum „Kaiser Wilhelm“


    5   Die Sonne steigt über den Horizont.

 

    7   „Roter Stettiner“


11 „Gelassenheit“ Martin Heidegger
Seite 26, Zitat über Peter Hebel
Das Buch ist im Parkhof käuflich zu erwerben.

 

 

12

„Die philosophische Hintertreppe“ Wilhelm Weischedel
Seite 167 ff, Voltaire Zitat auf Seite 175,
„Alles geht dahin, endlich geht man selbst dahin, um das Nichts aufzusuchen“
Das Buch ist im Parkhof käuflich zu erwerben.



14

Gastbetrieb-Parkhof Gastbetrieb-Parkhof